Mit zwei Autos fuhren wir nach Beckenried ins Hafengelände. Von der Kajakvermieterin wurden wir schon erwartet. Wir erhielten eine Schwimmweste und einen Sack, in welchem wir unser persönliches Material verstauen konnten, welches trocken bleiben sollte. Es folgte eine kurze Instruktion, wie man das Paddel hält, wo man Auswassern kann, Wellengang, Gegenverkehr (es fand noch ein Kajak- und Stand Up Paddel- Marathon statt), Treff- und Zeitpunkt wo die Kajaks abgeholt werden.
Kurz bevor wir in Zweierteams mit den vier Kajaks aufs Wasser wollten, zog eine dunkle Regenzelle von Brunnen Richtung Beckenried. Spontan entschieden wir uns, die Festwirtschaft vom Marathon mit dem Kauf von acht Lutz zu unterstützen. Danach war auch der Regen vorbei, und das Paddeln Richtung Treib konnte los gehen. Jetzt waren gutes Gleichgewicht, Ausdauer und starke Oberarme gefragt. Nach anfänglich unterschiedlichen Schwierigkeiten das Kajak auf geradem Kurs zu halten, wusste bald jedes Team, wie beim Paddeln korrigiert werden musste, dass das Kajak auch in diese Richtung schwamm, wie es sollte. Sieben Kilometer und eineinhalb Stunden später legten wir für den Mittagshalt an Land an. Gleich neben diesem Rastplatz befinden sich die Wasserfälle von der Risletenschlucht. Äusserst spektakulär fallen dort die Wassermassen der Schlucht in den Vierwaldstättersee, und deshalb auch ein sehr beliebtes Ziel bei Wanderer.
Das Mittagessen hatte jeder selbst mitgebracht. Als Überraschung warteten bereits Denise und Jael (Frau und Tochter von Lorenz) mit einer feinen Crèmeschnitte auf uns. Gut verpflegt und top motiviert ging es weiter auf die zweite Streckenhälfte im Wasser. Rund eine Stunde später waren wir bereits beim Ausstiegort Treib angekommen. Da wir aber einiges vor der abgemachten Zeit da waren, entschlossen wir uns für eine Zusatzschlaufe zum Schillerstein. Der Schillerstein ist etwa ein 20 Meter hoher markanter Felsblock, der am Eingang zum Urnersee, dem südlichsten Becken des Vierwaldstättersees, aus dem Wasser ragt. Er liegt gegenüber von Brunnen zwischen Treib und dem Rütli und ist nur vom Wasser her zugänglich. Nach Besichtigung dieses Denkmals war es aber an der Zeit, am geplanten Ort auszuwassern, den genau zu diesem Zeitpunkt kam wieder eine Regenzelle verbunden mit starken Windböen auf uns zu. Trotzdem liessen es sich der Oberturner, der Kassier und der Organisator nicht nehmen, im 19 Grad warmen Wasser eine kurze Runde zu schwimmen.
Im nahen Restaurant wärmten wir uns mit heissem Wasser mit leichtem Zwetschgengeschmack wieder etwas auf.
Kaum waren die Kajaks wieder aufgeladen, und der Vermieter losgefahren, legte schon unser Schiff an, welches uns einmal quer über den Vierwaldstättersee nach Gersau brachte. Dort hiess es umsteigen auf einen Bus. Dieser fuhr uns bis nach Obergschwend. Von jetzt an war gutes Schuhwerk gefragt, hatte es doch zwei Tage vorher rund 30 cm Schnee hingeworfen. Nach rund einer Stunde wandern im TSV Tempo hatten wir das Tagesziel, das Bergrestaurant Rigi Burggeist, erreicht. Gemütliches Duschen und ausgiebig Nachtessen waren noch die letzten Aktivitäten, bevor alle früher als auch schon an anderen Turnerreisen schlafen gingen.
Am nächsten Morgen war das trübe Wetter vom Samstag ausgewechselt und man hatte einen fantastischen Blick auf die Innerschweizer und Berner Berge. Sogar den Säntis konnte man von hier aus sehen. Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns wieder auf den Weg. Besser gesagt auf den Panoramaweg. Dieser führte via Rigi Scheidegg nach Rigi Kaltbad. Leider war das Wetter nicht immer nur heiterer Sonnenschein, es kreuzten auch immer wieder Nebelschwaden unsere Strecke. In Rigi Kaltbad genossen wir wieder die Sonne auf der Aussichtsterrasse. Jetzt stand noch eine Runde Minigolf auf dem Plan. Gut versteckt im Wald hatte es doch tatsächlich eine 18 Loch Anlage. Der Zustand der Anlage liess keine Topresultate zu, doch zum Bestimmen des Schreiberlings vom Reisebericht reichte es allemal.
Die Seilbahn brauchte uns nachher nach Weggis. Jetzt ging es wieder aufs Schiff bis nach Luzern. Mit dem Postauto fuhren wir zurück nach Rothenburg. Dort wurden wir bereits wieder von Denise und Jael erwartet. Nochmals wurden wir mit verschieden Kuchen und Getränken verwöhnt. Jetzt war es aber definitiv Zeit, und wir verabschiedeten uns in Richtung Ostschweiz.
Besten Dank Dave fürs zuverlässige Fahren.
Vielen herzlichen Dank für das großartige Wochenende an Lorenz und Familie für das Organisieren der Reise und die Gastfreundschaft die wir erfahren durften. Die Innerschweiz ist immer eine Reise wert.